Gemüse & Weiteres

Gemüse und Weiteres Futter für Europäische Landschildkröten

Warum reicht es nicht die Schildkröten einfach frei im Garten laufen zu lassen damit Sie sich dort Ihr Futter selber suchen können? Unserer Kulturwiesen bestehen zu 90% aus Gräsern, 5% Kleearten und 5% Gänseblümchen. Dass dies zu einseitig und zu fettreich ist scheint klar zu sein. Schildkröten aller Europäischen Arten kommen aus naturbelassener Gegenden, das heißt dort ist die Vegetation sehr vielfältig und artenreich. Die Tiere fressen dort am Tag zwischen 20-30 verschiedenen Pflanzen und Wurzeln. So ist klar dass eine Haltung bei uns im Garten eventuell sogar mit Golfrasen nicht geeignet ist um die Natur nachzuahmen. Aus diesem Grund haben die folgenden kleinen Anregungen für die Ernährung Ihrer Tiere zusammengeschrieben.

Folgend nun eine Liste mit frischen Produkten, wobei eigentlich immer gilt so frisch es geht und eventuell Bio Anbau.

Auch ist es sehr sinnvoll das Futter mit getrockneten Wildkräutern immer zu mischen. Wildkräuter und Wildblüten muss man ggf. vor dem Füttern etwas einweichen. Am besten in naturtrübem Apfelsaft oder Karottensaft. Auch Früh-Karottenbrei für Babys ist zum Untermischen geeignet. Als kleine Garnierung kann man auch gut etwas Algenkalk mit darauf streuen. Abwechslung ist auch hier das Gebot der Stunde und so ist es absolut sinnvoll mindestens 3-4 Sachen am Tag zu mischen. Also z.B. Endivien, Radiccio, Zucchini und Karotten plus Wildkräuter.

Als frisches Grundfutter ist geeignet (im Winter wenn es nichts auf den Wiesen gibt):
Radiccio, Chigoreé, Endiviensalat, Ackersalat, Rucola, Eichblattsalat, Roter Chigoreé, Riesenlöwenzahnsalat, Portulak, Pflücksalate. Radieschengrün, Mairübengrün, Zucchini, Auberginen, Kohlrabi, Landgurke, Speisepilze (Pfifferlinge, Shiitake usw.), Frisésalat, Karotten auch mit Grün.

Geeignet wäre auch (falls die Tiere es mögen): Fenchel, Stangensellerie, Petersilie, Basilikum.

 

Für das Thema Wildkräuter reicht es nicht aus eine „kleine“ Liste zu erstellen, da es so mannigfaltige Auswahl gibt die man gut und gerne Verfüttern kann.  Eine kleine Auswahl stellen die folgenden Kräuter dar. Spitzwegerich, Breitwegerich, Disteln. Aber natürlich auch Löwenzahn, Wegwarte, Vogelmiere, Franzosenkraut, Akelei, Weißklee, Schwedenklee, Johanniskraut, Sonnenhut und viele mehr. Es macht absolut Sinn sich zu dem Thema etwas Lektüre zu kaufen. Es gibt sehr gute Bücher über Futterpflanzen von z.B. T. Geier, W. Wegehaupt und R. Schramm.

Auch sind z.B. Blätter diverser Beeren gut geeignet: Brombeer, Himbeer, Johannisbeerblätter. Im  Frühling dann etwas Laub von Maulbeerbäumen, Birken und Obstbäumen. Aber diese bitte nur in kleiner Menge füttern.

Sehr gut sind auch Opuntien-Kaktus Blätter, da sie viele Mineralien enthalten. Kaktusblüten und Hibiskusblüten, Zucchiniblüten kann man ebenfalls gut füttern. Auch sind Frischpflanzen wie Hornveilchen aus dem Fachhandel (Futterpflanzen) sehr gut als Futter. Stiefmütterchen, Glockenblumen, Roseneibisch, Rosen, Grünlilien, Taglilien, Buschmalven sind sehr gut und beliebt. Auch die Kräuter aus denen man Tee machen kann wären geeignet wie z.B. Brennnessel.

Hier eine kleine Anregung was an Gartenpflanzen (wenn ungedüngt) geeignet sind als Futter:
Funkien, Stockrosen, Beerensträucher, Wicken, Klatschmohnblüten, Storchschnabel, Pimpinelle, Kriechender Günsel, Habichtskraut, Walderdbeere, Taubnessel. Auch von Hibiskus sind die Blätter auch als Futter geeignet. Gerne darf man den Tieren auch komplette Pflanzen mit Wurzeln ins Freilandgehege legen – so haben Sie keine Langeweile da Sie mehr arbeiten müssen um an Ihr Futter zu kommen. In der Innenhaltung ist es sinnvoll den Tieren je nach Größe 1-3 Futterpflanzen im Monat anzubieten.